Um Tannfeld herum erstrecken sich sanfte Hügel, Felder und vor allem ein weitläufiger Forst, der seit jeher Teil der Lebensgrundlage des Dorfes ist. Dichtes Nadel- und Mischholz bedeckt die bewaldeten Höhen, und zwischen den Bäumen tummeln sich Rehe, Wildschweine und gelegentlich sogar Wölfe.
Die Jäger von Tannfeld
Die wichtigste Aufgabe der Jägerschaft besteht darin, das Wildtieraufkommen zu kontrollieren und für ausreichende Versorgung mit Fleisch und Fellen zu sorgen. Unter der Leitung des erfahrenen Jägers Waldemar Grünblatt durchstreifen sie die Wälder, stets bedacht, nur so viel Wild zu erlegen, wie es die Natur erlaubt.
- Waldemar Grünblatt: Ein hochgewachsener Mann in seinen späten Vierzigern mit wettergegerbtem Gesicht und grauschwarzem Haar. Er trägt stets seinen alten Langbogen aus Ulmenholz bei sich, den er einst von seinem Vater geerbt hat. Waldemar hat ein ausgeprägtes Gespür für die Natur: Er erkennt Fährten, liest am Verhalten der Vögel das Wetter ab und spürt die Präsenz fremder Tiere oder gar Menschen im Unterholz.
- Edvina Berken: Eine junge Frau mit honigblondem Haar und scharfen, grünen Augen. Sie ist Waldemars Schülerin und hat eine besondere Begabung, Schlingen und Fallen zu legen. Wenn sie nicht im Wald ist, tauscht sie gesammelte Beeren und Kräuter mit Morga gegen nützliche Heilmittel.
Jagd und Alltag
Bei Sonnenaufgang brechen die Jäger in kleinen Gruppen auf, um das Waldgebiet zu durchkämmen. Mit Bögen und Speeren bewaffnet, gehen sie leise und konzentriert vor, um das Wild nicht zu verschrecken. Fangen sie etwas, bringen sie die Beute ins Dorf, wo die Dorfbewohner beim Zerlegen und Pökeln helfen. Ein Teil des Fleisches landet direkt in den Kochtöpfen Tannfelds, ein anderer wird konserviert und bei Bedarf mit benachbarten Siedlungen getauscht oder verkauft.
Konflikte und Herausforderungen
Gelegentlich sorgen wildernde Raubtiere für Unruhe: Vor allem Wölfe und Wildschweine können Schäden anrichten, Weidetiere reißen oder Felder zerstören. Dann rufen die Bauern oder die Schmiedefamilie Sengenfass die Jäger zu Hilfe. Waldemar und seine Truppe erledigen diese Aufgaben gewissenhaft, doch ihnen ist wichtig, das natürliche Gleichgewicht nicht zu stören.
Zudem machen Gerüchte über seltsame Lichter im Wald oder über eine angebliche Geistererscheinung in einer tieferen Schlucht regelmäßig die Runde. Ob dabei wirklich etwas Übernatürliches am Werk ist oder ob es nur Aberglauben der Dorfbewohner ist, bleibt oft ungewiss – bis ein mutiges Jagdteam versucht, der Sache auf den Grund zu gehen.
Der Forst als Abenteuerort
Neben der Nahrungsbeschaffung ist der Wald auch ein Ort der Geschichten und des Staunens. Seltene Kräuter, von Morga dringend benötigt, wachsen tief zwischen den bemoosten Steinen. In alten Eichenhöhlen sollen Kobolde ihr Unwesen treiben, und nahe der Grenze zum Landstrich Eichengrund stehen verfallene Steinruinen, deren Ursprung niemand mehr kennt. Für mutige Abenteurer oder wissbegierige Lernende aus Tannfeld bieten sich hier zahlreiche Gelegenheiten, die Geheimnisse des Forstes zu erkunden.
So prägen die Jäger und der Forst das Bild des Dorfes: Sie sind ein Sinnbild für Naturverbundenheit, Vorsicht und den Respekt vor der Wildnis, der Tannfeld schon immer ein Stück weit von der Außenwelt geschützt hat.